Langeweile

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Träge saßen wir drei uns gegenüber, vor uns stand ein Tablett mit halbvollen Pappschachteln. Mein Vater fragte, wo denn der Hunger abgeblieben sei. Ich sagte nichts und trank wenigstens die Cola aus. Zerstreut wie immer suchte mein Vater in seinen Taschen nach dem Autoschlüssel, während wir lustlos Pommes in Ketchup einweichten. Seine Brille saß schief auf dem Kopf, die roten Haare standen wirr zu allen Seiten ab, an seiner Lederjacke klebte Schlamm. Er merkte nichts davon, trommelte auf dem Lenkrad herum, als wir endlich im Auto saßen und fuhr uns nach Hause. Mit vollen Bäuchen lagen wir auf dem Sofa während er über seinen Dokumenten saß. Mit dem Kopf auf dem Schreibtisch schlief er ein. Wir träumten auf dem Sofa, schauten lange MTV, krochen dann irgendwann nachts ins Bett, erzählten uns etwas, murmelnd, ohne Sinn, vergaßen es gleich wieder.